QS HGV - Hüftgelenkversorgung
Gegenstand des Verfahrens sind Erstimplantationen von Hüftendoprothesen (Endoprothese = künstlicher Gelenkersatz), Hüftendoprothesenwechsel oder -komponentenwechsel sowie ausschließlich osteosynthetisch (Osteosynthese=Knochenverbindung mit Metallteilen) versorgte isolierte Schenkelhals-Frakturen und pertrochantäre Femurfrakturen (hüftgelenksnaher Bruch des Oberschenkelknochens) ohne schwerwiegende Begleitverletzungen bei Patientinnen und Patienten ab 18 Jahren.
- Künstliche Hüftgelenke werden bei Erkrankungen mit schweren Gelenkbeschwerden eingesetzt, z. B. bei Arthrose (Gelenkverschleiß), oder bei Komplikationen aufgrund eines Knochenbruchs.
- Der Wechsel einer Hüftendoprothese bzw. eines Teils (Komponente) kann beispielweise aufgrund einer Lockerung des Implantats oder einer tiefen Wundinfektion nach einer Erstimplantation erforderlich werden.
- Schenkelhals- und hüftgelenknahe Femurfrakturen sind häufige, unfallbedingte Verletzungen meist älterer Menschen. In nahezu allen Fällen ist eine operative Behandlung notwendig, alternativ unter Anwendung folgender Verfahren: eine osteosynthetische Versorgung (die Verbindung und Fixierung der Knochen durch Metallteile z.B. Schrauben, Nägeln, Platten oder Drähten, hier: mittels Marknagel) oder ein vollständiger Gelenkersatz (Endoprothese).
Eine Femurfraktur ist immer ein Notfall und muss zeitnah operativ versorgt werden. Zur Vermeidung von Komplikationen sollte dies möglichst innerhalb von 24 Stunden, spätestens jedoch 48 Stunden nach Ankunft im Krankenhaus erfolgen.
Wesentlich für den Behandlungserfolg und das Vermeiden von Folgerisiken (z.B. Thrombosen und Embolien) ist es, die Patientinnen und Patienten nach der Operation so schnell wie möglich zu mobilisieren.
Ziele des Verfahrens:
- Verbesserung der Indikationsstellung
- Verbesserung der Prozessqualität
- Verringerung von Komplikationsraten während und nach den Eingriffen
- Verbesserung der Ergebnisqualität
Anhand von insgesamt 18 Qualitätsindikatoren, unterteilt in zwei Indikatorenlisten, sollen die qualitätsrelevanten Aspekte gemessen, vergleichend dargestellt und bewertet werden.
- Hüftendoprothesenversorgung, 13 Indikatoren
- Hüftgelenknahe Femurfraktur mit osteosynthetischer Versorgung, 5 Indikatoren
Fachkommission QS HGV
Stimmberechtigte Mitglieder:
- Dr. med. Steffen Oehme, Schön Klinik Rendsburg
- Dr. med. Clemens Runge, Klinikum Itzehoe
- Dr. med. Jörg Löwe, Lubinus Clinicum Kiel
- Dr. med. Meike Heinze, MD Nord
- Martina Missling, MD Nord
Beratende Mitglieder:
- Patientenvertreter, N.N.
- Pflegerat S-H, N.N.
Für eine optimale Versorgungsqualität in Schleswig-Holstein
Gemeinsam mit den Experten der jeweiligen Fachkommissionen unterstützen wir Arztpraxen und Kliniken in Schleswig-Holstein bei der Qualitätssicherung.
Externe Qualitätssicherung im ambulanten und stationären medizinischen Sektor
Die Umsetzung der gesetzlich verpflichtenden Maßnahmen zur Qualitätssicherung wird auf Bundesebene durch verschiedene Richtlinien geregelt. Die LAG-eQSH setzt die Qualitäts-sicherungsverfahren (DEQS-Verfahren) und Richtlinien auf Landesebene in Schleswig-Holstein um.