Vermeidung nosokomialer Infektionen – postoperative Wundinfektion (QS WI)
Gegenstand des Verfahrens ist die Vermeidung postoperativer Wundinfektionen.
Nach chirurgischen Eingriffen können Krankheitserreger über die äußere Hautschicht oder innere Schleimhäute in die Operationswunde gelangen und so eine postoperative Wundinfektion auslösen.
Daraus können sich schwere Komplikationen entwickeln, insbesondere wenn die Infektion durch Erreger ausgelöst wurde, die gegen mehrere Antibiotika resistent sind.
Nach der DeQS-RL werden unter nosokomialen postoperativen Wundinfektionen stationär behandelte Wundinfektionen verstanden, die innerhalb von 30 Tagen nach einem Eingriff ohne Implantat bzw. innerhalb von 90 Tagen nach einem Eingriff mit Implantat auftreten.
Grundlage des Verfahrens sind sog. Tracer-Operationen, die im Rahmen der Qualitätssicherung ausgewählt wurden. Es handelt sich um Operationen, die ambulant oder stationär durchgeführt werden, bei denen entweder ein hohes Wundinfektionsrisiko besteht oder Operationen, bei denen ein mittleren Wundinfektionsrisiko besteht, die aber häufig durchgeführt werden.
Die Tracer-Operationen werden in der Regel in folgenden Fachgebieten erbracht:
- Chirurgie/Allgemeinchirurgie
- Gefäßchirurgie
- Viszeralchirurgie
- Orthopädie/Unfallchirurgie
- plastische Chirurgie
- Gynäkologie und Geburtshilfe
- Urologie
- Herzchirurgie (nur stationär)
Ziele des Verfahrens
- Reduktion nosokomialer postoperativer Wundinfektionen
- Verbesserung des Hygiene- und Infektionsmanagements
- Beitrag zur Vermeidung nosokomialer Infektionen.
Zur Vermeidung postoperativer Wundinfektionen soll die Qualität der Maßnahmen ambulanter und stationärer Leistungserbringer fachgebietsübergreifend gemessen, vergleichend dargestellt und bewertet werden. Durch die Erhebung einrichtungs- und fallbezogener Daten gliedert sich dieses Verfahren in zwei Teile.
Die Indikatorenliste QS WI umfasst 12 Indikatoren, die sich zum Teil aus mehreren Kennzahlen zusammensetzen und neben den Daten der Praxen und Krankenhäuser teilweise auch die Sozialdaten der Krankenkassen für die Berechnung verwenden.
Fachkommission QS WI
Stimmberechtigte Mitglieder:
- Dr. med. Meike Wedemeyer, Laborärztliche Gemeinschaftspraxis Lübeck
- Dr. med. Heiko Schulze, Praxis für Gefäßmedizin, Gefäßchirurgie und Phlebologie, Plön
- Dr. med Thorsten Randt, Chirurgie Bad Schwartau
- Dr. med. André Bode (Vorsitzender), imland Klinik Rendsburg
- Dr. med. Sven Hemme, Schön Klinik Neustadt
- Dr. med. Julius Pochhammer, UKSH Campus Kiel
- Holger Sier (stellv. Vorsitzender) , Segeberger Kliniken
- Dr. med. Christoph Wichert, MD Nord
- 2 Vertreter Pflegerat S-H (Hygienefachkraft KH und OP-Pflegefachkraft KH), N.N.
Beratendes Mitglied:
- Thomas Koritz, Deutscher Behindertenrat – Patientenvertreter
Für eine optimale Versorgungsqualität in Schleswig-Holstein
Gemeinsam mit den Experten der jeweiligen Fachkommissionen unterstützen wir Arztpraxen und Kliniken in Schleswig-Holstein bei der Qualitätssicherung.
Externe Qualitätssicherung im ambulanten und stationären medizinischen Sektor
Die Umsetzung der gesetzlich verpflichtenden Maßnahmen zur Qualitätssicherung wird auf Bundesebene durch verschiedene Richtlinien geregelt. Die LAG-eQSH setzt die Qualitäts-sicherungsverfahren (DEQS-Verfahren) und Richtlinien auf Landesebene in Schleswig-Holstein um.